Medikamente bei der Geburt – Vorteile & Nachteile
Da sich alle Medikamente, die während der Geburt eingenommen, gespritzt oder verwendet werden, auf das Kind auswirken können, sollten Sie bedacht und eher selten eingesetzt werden. Werden Sie vom Blutkreislauf des Kindes aufgenommen, kann das Neugeborene Atemprobleme haben sowie schlaff und sehr müde sein.
Medikamente werden in erster Linie dann eingesetzt, wenn die Frau bereits vor der Geburt starke Angst verspürt oder bereits schlechte Erfahrungen im persönlichen Umgang mit Schmerzen gemacht hat oder aber, wenn die Geburt sehr kräftezehrend ist und sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckt und die Frau erschöpft ist. Nicht immer und zu jedem Zeitpunkt kann allerdings ein Medikament verabreicht werden, auch das muss jeder Frau klar sein. Andernfalls würde das Baby unter Umständen zu sehr gefährdet. Arbeiten Sie also nicht gegen die Wehen, sondern machen Sie sich bewusst, dass jede überstandene Wehe Sie Ihrem Kind ein Stück näher bringt. Vielleicht sind mit dieser Einstellung Medikamente gar nicht mehr nötig.
Neben krampflösenden Spasmolytika (Spritze oder Zäpfchen), krampflösenden und schmerzstillenden Spasmoanalgetika und den typischen Analgetika (Schmerzmittel) wie bspw. Paracetamol oder zentral wirkenden Opioiden, ist die PDA die wohl am häufigsten genutzte und wirksamste Methode, den Geburtsschmerz zu betäuben.
PDA – was sind die Vorteile und Nachteile?
Die PDA muss von einem Narkosearzt verabreicht und regelmäßig überwacht werden. Dabei wird ein Narkosemittel über einen Katheter in das Gewebe neben dem Rückenmark geleitet. Dort sind viele Nervenfasern, die die Schmerzen an unser Gehirn weiterleiten. Mit Hilfe des Narkosemittels können diese dann blockiert werden.
Vorteile der PDA:
- 90% aller Frauen, die eine PDA erhalten, sind danach völlig schmerzfrei
- für das Baby ist die PDA völlig ungefährlich
- die PDA kann nachdosiert werden, so dass sich eine Vollnarkose bei einem eventuellen Kaiserschnitt damit umgehen lässt
Nachteile der PDA:
- ca. 10% der Frauen sind trotz PDA nicht völlig schmerzfrei
- Kopfschmerzen können durch die PDA ausgelöst werden und auch nach Entfernen des Katheters bestehen bleiben
- Blutdruckabfall ist möglich
- Juckreiz möglich im Bereich des Katheters, der aber von selbst vergeht
- Schüttelfrost ist ebenso eine häufige Nebenwirkung
- in seltenen Fällen, wenn bei der Mutter bereits eine Infektion vorliegt, kann eine PDA diese noch verstärken
- bei blutverdünnenden Medikamenten darf die PDA nicht zum Einsatz kommen, ebenso bei bereits erfolgten Rückenmarksoperationen